Petras Empfehlungen:
»Der Zauberberg« von Thomas Mann
Aus geplanten drei Wochen Aufenthalt im Sanatorium werden sieben Jahre. Keine Angst, so geht es einem beim Lesen nicht, obwohl ein »leichtes Fieber« nicht auszuschließen ist. Viel passiert und doch so wenig. Davos, die Sanatoriumsgäste, die zunehmend gereizter werden, die schöne Russin und Streitgespräche, die in einem Duell münden. Lesenswert!
»Die letzte Welt« Christoph Ransmayr
Ransmayr lesen, heißt für mich, lesen mit allen Sinnen. Die steinerne Stadt Tomi am Schwarzen Meer, Ort der »Letzten Welt«, riecht man, spürt man, fühlt man. Hier sucht Cotta den totgeglaubten Dichter Ovid und sein verschwundenes Werk. Seltsame Gestalten bevölkern den Ort, wundersame Dinge geschehen. Wird Cotta verrückt?
»Blaue Frau« von Antje Rávik Strubel
»Beim geklauten Portemonnaie fragt keiner, ob du dem vermeintlichen Dieb nur was anhängen willst. Da glaubt man dir sofort. Wenn du missbraucht oder vergewaltigt wurdest, glaubt dir keiner.« Zu Recht bekam Strubel für dieses Buch 2019 den Buchpreis, Es hat nichts an Dringlichkeit und Aktualität verloren.
»Die Projektoren« von Clemens Meyer
Ich lese das Buch bereits zum zweiten Mal, empfehle es jedem, der mir über den Weg läuft. Ein Buch, das komplett absorbiert. Nacherzählen ist unmöglich. Es ist ein Epochenroman, groß und überwältigend. Erinnerungen werden wach: die Karl-May Filme der Kindheit, die Jugoslawienkriege; Geschichte, bis in die Gegenwart hinein. Absolutes Highlight!