Gedenkvortrag: Andrea Löw
Ab Herbst 1941 wurden die im Deutschen Reich verbliebenen Jüdinnen*Juden systematisch „nach Osten“ deportiert. Der Deportationsbefehl war unerbittlich, es blieb kaum Zeit, um alles zu regeln und Abschied zu nehmen. Dann wurden die Menschen aus ihrem bisherigen Leben gerissen. Wer konnte, schrieb Briefe an Verwandte, in denen sie ihnen und sich selbst Mut machen, aber auch ihre Sorgen und Ängste thematisieren. Auch während des Transports, in den Ghettos und den Lagern schrieben die Menschen Briefe und Postkarten, es sind Tagebücher und Chroniken überliefert, die in der Situation selbst entstanden sind. Auf Basis Hunderter Briefe, Postkarten, Tagebücher, Video-Aufzeichnungen und vieler weiterer Quellen stellt die Historikerin Andrea Löw die individuellen Geschichten zu einem erschütternden Zeugnis zusammen, das die ganze Ungeheuerlichkeit des Verbrechens emotional bewusstmacht. Ein Zeugnis, das umso wichtiger ist, als die letzten Überlebenden der Shoah bald nicht mehr selbst erzählen können.
- Münster
- 15.12.2024
- 11:00 Uhr
- Kostenpflichtig
Zuvor, um 11.30 Uhr, findet an der Gedenkstele an der Ecke Warendorfer Straße / Kaiser-Wilhelm-Ring ein Gedenken an die erste Deportation aus Münster ins Ghetto Riga am 13. Dezember 1941 statt.
https://www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/veranstaltungen/2024-12-15-deportationsgedenken
Veranstaltungsort
Geschichtsort Villa ten Hompel Münster
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster
- Preise Eintritt: Kostenpflichtig