Preise und Nominierungen

Der W.-G.-Sebald-Literaturpreis geht an Lena Schätte

Lena Schätte erhält den W.-G.-Sebald-Literaturpreis
Lena Schätte
© Boris Breuer

Die Autorin Lena Schätte wird für ihren Text »Schnapstage« mit dem W.-G.-Sebald-Literaturpreis ausgezeichnet, der in diesem Jahr dem Thema »Erinnerung und Gedächtnis« gewidmet ist.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird von der Deutschen Sebald Gesellschaft e.V. zusammen mit den Städten Kempten (Allgäu) und Sonthofen vergeben und würdigt die Auseinandersetzung mit Motiven, die im Lebenswerk des im Allgäu geborenen und in England verstorbenen Schriftstellers W. G. Sebald zentral waren.

Autor*innen aus dem In- und Ausland konnten einen unveröffentlichten deutschsprachigen Prosatext (Erzählung oder Auszug aus einem größeren Projekt) einreichen. Es gingen 522 Texte ein, die der Jury anonymisiert vorgelegt wurden. Wie immer bei der Vergabe des W.-G.-Sebald-Literaturpreises fällte die Jury ihre Entscheidung, ohne die Identität der Verfasserin zu kennen.

Ihre Wahl »Schnapstage« von Lena Schätte begründeten die Jurymitglieder mit den Worten:

»Schnapstage« entwirft so sachlich wie zärtlich auf wenigen Seiten das Beziehungsgeflecht einer Familie im Schatten der Alkoholsucht, die sich in jeder Generation auf unterschiedliche Weise Bahn bricht. In der präzisen Beschreibung der Komplexität von Suchtverhalten und der Reaktionen darauf verschränken sich gesellschaftliche und emotionale Dimensionen, eindeutige Täter- und Opferzuschreibungen lösen sich auf. Die Wucht des sich behutsam entfaltenden Texts trifft unmittelbar.

Der Text wird als Teil des Romans »Das Schwarz an den Händen meines Vaters« im Frühjahr 2025 bei S. Fischer erscheinen. – Die Preisverleihung findet im Sommer 2025 in Sonthofen statt.