Lesung mit Nadine Olonetzky in Begleitung des Duos Schönhaus
im Rahmen von Seferia – jüdisches Buchfestival
- Moderation: Karen Roth Krauthammer
- Zürich
- 03.11.2024
- 13:00 Uhr
- Kostenpflichtig
«Wiedergutmachung» – ein papierenes Wort für die Fortsetzung der Entrechtung der Juden mit anderen Mitteln. So erlebt Nadine Olonetzky den Versuch ihres Vaters, für die erfolgte Enteignung und Inhaftierung, die er selbst und seine Familie erlitt, Entschädigung zu erhalten. Sie erfährt von diesen Vorgängen der Nachkriegszeit erst lange nach dem Ableben des Vaters, was die immer mehr Raum einnehmenden Recherchen umso schmerzlicher und wichtiger machten. Viele Fragen bleiben offen. Und so wie die Gartenpflanzen in den Intermezzi des Buches «Wo geht das Licht hin, wenn der Tag vergangen ist» (S. Fischer Verlag, 2024) erblühen und verwelken, verrinnt die Zeit und mit ihr das Wissen um die Untaten. Gut, dass sich Nadine Olonetzky auf behutsame Weise den Ereignissen annähert und die Dinge beim Namen nennt. Und wie sie, die viel zu Kunst und Fotografie publiziert hat, sich vergegenwärtigt, dass das obsessive Bilder-Schiessen für ihren Vater mehr als ein Zeitvertreib bedeutete: Nach dem Verlust seiner Familie und seines Zuhauses aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung wollte er Menschen und Dinge für immer festhalten.
Musikalische Begleitung: Sascha Schönhaus (Klarinette/Saxophon) und David Schönhaus (Kontrabass), deren Vater Cioma mit Nadine Olonetzkys Vater Benjamin durch ihre Überlebensgeschichte verbunden war.
Die Beijz ist jeweils eineinhalb Stunden vor den Lesungen (und eine Stunde vor der Matinee am 17. November) mit einem wechselnden Speisenangebot geöffnet.
Veranstaltungsort
BEIJZ! / OMANUT
Seefeldstrasse 177
8008 Zürich
Anmeldung unter omanut@omanut.ch / 044 915 63 28
- Preise Eintritt: Kostenpflichtig