Lesung und Gespräch

Studio LCB: Clemens Meyer im Gespräch mit Manja Präkels und Shirin Sojitrawalla

Der neue epische Roman von Clemens Meyer beschreibt eine tief im Mythologischen angesiedelte Gegenwart, in der Gewalt die Dinge ins Rollen bringt. Zentrales Thema ist die Geschichte Europas nach dem Zweiten Weltkrieg und das Auseinanderfallen von Staaten und Biografien. Die Erzählzeit umfasst den deutschen Angriff auf Belgrad im Jahr 1941, erzählt die deutsche Teilung sowie nimmt die Jugoslawienkriege in den Blick und konkretisiert die politische Gegenwart anhand einer Figur, die in der DDR der achtziger Jahre und in der BRD der Neunziger zum Neonazi wird. Eine weitere Hauptfigur, die im jugoslawischen Partisanenkrieg traumatisiert wird und in den sechziger Jahren in die Dreharbeiten der Winnetou-Filme im Velebit-Gebirge gerät, erlebt die ehemaligen Drehorte Jahrzehnte später als Schauplätze des Kroatienkriegs. Wie in jedem Epos schließt sich an den mythischen Orten der Menschheit, in dem Falle des kollektiven Bildarchivs des Films, ein erzählerischer Kreis. Clemens Meyer, der auch ein glänzender Drehbuchschreiber ist, stellt in »Die Projektoren« (erscheint im August bei S. Fischer) große und kleine Zusammenhänge her. Mit ihm diskutieren die Kritikerin Shirin Sotjitrawalla sowie die Autorin Manja Präkels. Für ihren Roman »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß« (Verbrecher Verlag, 2017), der vom langsamen Verschwinden der DDR in den Neunziger und vom Entstehen rechter Gewalt in einer brandenburgischen Kleinstadt handelt, gewann sie 2018 den deutschen Jugendliteraturpreis.

  • Moderation: Katharina Teutsch
  • Berlin
  • 11.07.2024
  • 17:30 Uhr
  • 8,00 € (regulär), 5,00 € (ermäßigt)

Sendetermine:
27. Juli 2024, 20.05 Uhr Deutschlandfunk
28. Juli 2024, 0.05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Weitere Infos

Veranstaltungsort

Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5
14109 Berlin

  • Veranstalter Literarisches Colloquium Berlin
  • Preise Eintritt: 8,00 € (regulär), 5,00 € (ermäßigt)