![Wie wir uns Rassismus beibringen](https://res.cloudinary.com/holtzbrinck-buchverlage/image/fetch/w_132,c_fill,q_auto,f_auto,g_auto/https://pondus-hpg.s3.eu-central-1.amazonaws.com/fischer/public/9783103976243.jpg)
Wer hat das letzte Wort? Diskussionspanel mit Gilda Sahebi
Zentrales Merkmal zeitgenössischer öffentlicher Debatten ist die Gewichtung von Redebeiträgen an Hand von Sprecher*innen-Positionen und dem Grad von Betroffenheit anstatt von Argumenten. Die Journalist*innen und Autor*innen Hasnain Kazim, Gilda Sahebi und Mithu Sanyal erörtern deshalb die institutions- und machtkritischen Errungenschaften linker Identitätspolitik und fragen gleichzeitig nach der grundlegenden Problematik fehlender Solidaritätsmechanismen, die soziale Gruppen über Identitätsgrenzen hinweg verbinden. Muss die Macht der Sprecher*innen-Position gebrochen werden, damit öffentliche Debatten mehr Integrationskraft entwickeln? Mit Hasnain Kazim, Gilda Sahebi, Mithu Sanyal
- Moderation: Stefan Niggemeier
- Berlin
- 08.03.2025
- 10:00 Uhr
- 8,00 € (regulär), 6,00 € (ermäßigt)
Eine längst überfällige Betrachtung rassistischen Denkens in Deutschland
Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin Gilda Sahebi zeigt in ihrer klaren Analyse: Wir alle denken rassistisch. Mit Extremismus hat das nichts zu tun. Sondern es ist Konsequenz politischer und gesellschaftlicher Strukturen, die unser Denken und unser Handeln formen. Wo Mehrheits- und Minderheitsgesellschaften aufeinandertreffen, bilden sich fast zwangsläufig rassistische Denkmuster und Strukturen – außer man steuert bewusst dagegen. In Deutschland tut man das nicht. Der Rassismus-»Vorwurf«: Er wird abgetan. Lieber empört man sich, als eine ernsthafte Debatte zu führen und tatsächliche Probleme zu lösen.
Gilda Sahebi analysiert die Spezifika des deutschen Rassismus. Dafür blickt sie zurück bis ins Deutsche Kaiserreich und verfolgt die roten Fäden rassistischen Denkens, die sich von damals bis in die Debatten unserer Gegenwart – etwa um die Staatsbürgerschaft, den Nahostkonflikt oder Migration – ziehen. Sie zeigt, wie wir rassistische und spaltende Narrative stetig weitertragen, uns Rassismus immer wieder beibringen – und damit die Demokratie gefährden.
Veranstaltungsort
Haus der Berliner Festsspiele
Schaperstraße 24
10719 Berlin
- Preise Eintritt: 8,00 € (regulär), 6,00 € (ermäßigt)