Erzählungen 2
Aus dem Nachlaß Age of Innocence - Amgiad und Assad - Knabengeschichte
Hugo von Hofmannsthal: Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe in 40 Bänden (42 Teilbänden), Band 29
Nach Chronologie und Zusammenhang reihen sich in diesem Band bedeutungsvolle Prosaeingebungen und –gebilde Hofmannsthals, die als erzählerisch gelten können.
Hugo von Hofmannsthal hat sich nicht als einen „Romanschriftsteller“ angesehen; auf sublime Art ist er ein Erzähler. Sein Werk schwebt über den Grenzen der Gattungen, Erzählerisches entfaltet sich auch dort, wo keine Geschichte oder Anekdote als Gegenstand dient. In kostbaren Essays finden sich erzählerische Elemente. „Erzählung“ wie „Prosa“ kleidet Hofmannsthal oft ins Gewand des Briefes. Und wenn sein Dichten wortlos in Pantomime, Tanzhandlung oder Stummfilm aufgeht, können die szenischen Anweisungen den Charakter des Erzählten gewinnen. ›Lucidor‹ trägt den keineswegs nur vorgegebenen Untertitel ›Figuren zu einer ungeschriebenen Komödie‹: aus diesem Entwurf wuchs die Oper ›Arabella‹.
Der ›Chandos-Brief‹ sollte auch als Konzentrat eines Bildungsromans gelesen werden. ›Die Wege und die Begegnungen‹ eröffnen, wie die Reiseschilderungen, mythische Perspektiven, die Traumsequenz ›Erinnerung schöner Tage‹ führt durch einen Lieblingsbezirk von Hofmannsthals Phantasie und unmittelbar in einen dichterischen Moment, die Gestalt des Raoul Richter tritt in die Kreise des ›Andreas‹, jenes größten Romanfragments. Gemeinsam sind den offenkundigen wie den verkappten Erzählungen: Zauber der Sphären und der Atmosphäre, wundersames Vermögen des Ahnens, Erinnerns, Schauens, nach Hermann Broch »Bilderreihen in unendlicher Spiegelung und Aberspiegelung« - Vision.
Hugo von Hofmannsthal hat sich nicht als einen „Romanschriftsteller“ angesehen; auf sublime Art ist er ein Erzähler. Sein Werk schwebt über den Grenzen der Gattungen, Erzählerisches entfaltet sich auch dort, wo keine Geschichte oder Anekdote als Gegenstand dient. In kostbaren Essays finden sich erzählerische Elemente. „Erzählung“ wie „Prosa“ kleidet Hofmannsthal oft ins Gewand des Briefes. Und wenn sein Dichten wortlos in Pantomime, Tanzhandlung oder Stummfilm aufgeht, können die szenischen Anweisungen den Charakter des Erzählten gewinnen. ›Lucidor‹ trägt den keineswegs nur vorgegebenen Untertitel ›Figuren zu einer ungeschriebenen Komödie‹: aus diesem Entwurf wuchs die Oper ›Arabella‹.
Der ›Chandos-Brief‹ sollte auch als Konzentrat eines Bildungsromans gelesen werden. ›Die Wege und die Begegnungen‹ eröffnen, wie die Reiseschilderungen, mythische Perspektiven, die Traumsequenz ›Erinnerung schöner Tage‹ führt durch einen Lieblingsbezirk von Hofmannsthals Phantasie und unmittelbar in einen dichterischen Moment, die Gestalt des Raoul Richter tritt in die Kreise des ›Andreas‹, jenes größten Romanfragments. Gemeinsam sind den offenkundigen wie den verkappten Erzählungen: Zauber der Sphären und der Atmosphäre, wundersames Vermögen des Ahnens, Erinnerns, Schauens, nach Hermann Broch »Bilderreihen in unendlicher Spiegelung und Aberspiegelung« - Vision.
Erscheinungstermin: 01.03.1978
- Verlag: S. FISCHER
- Erscheinungstermin: 01.03.1978
- Lieferstatus: Verfügbar
- 424 Seiten
- ISBN: 978-3-10-731529-1
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