Zum Herbstrundgang der Leipziger Spinnerei Galerien setzt der »Laden für Nichts« Clemens Meyers neuen Roman »Die Projektoren« in Bild- und Textwelten in Szene. Anlässlich der Veröffentlichung von »Die Projektoren« haben sich bekannte Leipziger und Berliner Künstler in ihren Arbeiten mit dem Werk auseinandergesetzt. In performativen Sequenzen, Gesprächen und einer Lesung wird Clemens Meyer sein neues Buch vorstellen.
Der Romantitel »Die Projektoren« ist eine Referenz an das Kino, an die Bilder. In einer Ausstellung setzen sich nun namhafte Künstler auf ganz unterschiedliche Art mit deinem Roman und den darin vorkommenden Motiven auseinander. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?
Die Auseinandersetzung mit Kunst ist für mich existenziell. Literatur und bildende Kunst beeinflussen sich ja permanent gegenseitig. »Worte, aus den Bildern fallend, Bilder, aus den Worten«, mit dem ich schon sehr lange produktiv verbunden bin, bietet da die äkschnreiche Projektionsfläche.
Müsstest du ein Bild in Anlehnung an deinen Roman erschaffen, was würden wir darauf sehen?
Ein geordnetes Chaos aus Gesichtern und Worten, Indianer, Kriegsfotos, eine Montage und Collage, die aber räumlich exakt komponiert ist.
»Die Projektoren« ist ein Montageroman, wie auch deine vorherigen Romane »Als wir träumten« und »Im Stein«. Auch als Teil des Künstlerduos Günther Meyer verwendest du die Collage als Stilmittel. Warum hat es dir diese Technik angetan? Was kann die Montage besser als andere Erzähl-/Kunstformen?
Als ich mit ca. 20 das erste Mal »Manhattan Transfer« von John Dos Passos las, dachte ich, das isses! So sieht die Moderne aus! Ich wollte nie so radikal cutten, wie das dann später Burroughs machte, aber der Schnitt, der Zeitsprung, die bewusst a-chronologische Anordnung von Erzählblöcken, die Interruption durch Stimmen (wie auch bei Döblin), das Nebeneinander von verschiedenen Stilistiken, das war mein Weg, zumindest für die Form des Romans. Das große Ganze soll aber natürlich dabei nicht ganz und gar aus den Augen und Ohren verloren werden.
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