Neue Rundschau

Elf Töchter. Eine Familienaufstellung.

Ein Text von Valeria Gordeev

Neue Rundschau Valeria Gordeev

Ich habe elf Töchter.

      An meiner ersten Tochter finde ich eher durchschnittlichen Gefallen, da mich manches an ihr stört. Sie ist gefolgsam, selbst in ihren Gedankengängen, und sehr an Meinungen interessiert, in die sie hineinschlüpft, als wären es schon immer ihre; die sie verteidigt wie ihre eigenen. Was sie ausmacht, ist die Zustimmung: zu den Themen, die verhandelt werden, zu den Auslassungen, die erfolgen – Sätze, die klingen, als wären sie von einem Bildschirm abgelesen, und doch stammen sie von ihr. Sie schämt sich nicht, wenn sie mit Hingabe für eine Sache argumentiert, in der ihr niemand widerspricht, und weiß genau, ab wann es Zeit wird, sich von einer Meinung zu verabschieden und eine andere anzunehmen. Mir ist sie unheimlich, wenngleich ich ihr Talent bewundere, immer die Siegreiche zu sein; ihre unschöne Gestalt verhindert jede Ablenkung auf die Person, sie lässt sich einsetzen wie eine Soldatin.

      Meine zweite Tochter ist physisch sehr gelungen, das schätze ich an ihr. Ihre Reflexe sind verblüffend, ihr Orientierungssinn erstaunlich, auch wird sie selten einmal krank; selbst wenn es dunkel wird, findet sie den Weg zurück, sie würde sich niemals irgendwo verirren. Ich könnte auf Anhieb dutzende Berufe nennen, für die sie sich eignen würde, und ihre Bereitschaft, sich zu verausgaben, ist groß. Wenn andere an ihre Grenzen stoßen, sieht sie sich »vor einer spannenden Herausforderung stehend«, und widerfährt ihr ein Leid, dann war es »die Erfahrung wert«. Daraus zu schließen, dass sie seelischen Angelegenheiten mit einer Gleichgültigkeit begegnet, wäre ihr gegenüber nicht fair, ist sie im Gegenteil doch diejenige, die am einfühlsamsten auf das Unglück anderer reagiert. Dabei weiß sie sehr wohl, dass nicht alle Menschen an einem Ratschlag interessiert sind, dass für viele die Entlastung gerade darin besteht, über eine Zwangslage zu klagen, ohne von einem Lösungsvorschlag bedrängt zu werden. Wer einen Ort sucht, um seine Leiden zu deponieren, findet in ihr jenen besagten Ort; auch ich habe mich schon des Öfteren mit Problemen an sie gewandt und mich hinterher erleichtert gefühlt. Trotzdem frage ich mich natürlich, ob diese Selbstaufgabe überhaupt Platz für einen Menschen lässt; wer sich so aufopfert, dem muss doch etwas Wesentliches fehlen? – Ich war sehr froh, als sie das Haus verließ.

      Meine dritte Tochter vermag es, auf den ersten Blick zu überzeugen, darin werden sich alle einig sein; auf den ersten Blick hinterlässt sie einen herausragenden Eindruck, dem sie leider nicht gerecht werden kann. Wenn man sie kennenlernt, spricht sie furchtlos und klar, ihre Ansichten sind originell, doch wenn man nachfragt, wird sie ins Stottern kommen, keine Aussage hat Bestand. Es hilft auch nicht, ihr Zeit zu lassen, um ihre Gedanken zu ordnen und die Sätze, die sie begonnen hat, zu einem sinnvollen Ende zu bringen (was ja schließlich die Idee sein sollte, wenn jemand einen Satz beginnt) – man steht da und beobachtet einen sich auflösenden Menschen, alle Kühnheit schrumpft zusammen. Nicht, dass sie es nicht versuchen würde – ein herumirrendes Wort; als würde man an einem Schlauch die Luft ablassen, und das während der Fahrt. Würde es ihr gelingen, ihre Begegnungen auf einen ersten Eindruck zu beschränken, ihr stünde eine aussichtsreiche Zukunft bevor. Leider ist sie es selbst, die ihre Vorzüge verspielt, indem sie Menschen, die in den höchsten Tönen von ihr gesprochen haben, schon bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit mit ihren Unzulänglichkeiten vor den Kopf stößt. Die Hoffnung, dadurch Enttäuschungen vorwegzunehmen, muss widersinnig erscheinen, da im Ergebnis doch nur dasselbe herauskommt: Alle sind enttäuscht.

      Meine vierte Tochter ist schön wie eine Landschaft – das hat sie nicht von mir. Wenn sie sich setzt, dann möchte man einen Moment verweilen, um ihre Anmut zu bestaunen, und wenn sie sich abwendet, aufsteht, durch eine Tür hinaustritt, ist es im Zimmer nicht mehr hell. Selbst ich, die ich ihre Mutter bin, versinke in der Betrachtung ihrer Wangen und wünsche mir, es wäre möglich, sie wie eine Anhöhe zu erklimmen, eine Landmasse, die sich hebt. Sie lädt zum Schauen ein, mehr noch: zum Hineindenken in ihre Gesichtszüge – ihre Brauen ein dichter Wald; an ihrer Stirnwölbung erkennt man die Krümmung der Erde, in ihren Haaren wogt das Meer. Ich weiß nicht, warum es ausgerechnet solche Vorstellungen sind, die ihr Anblick in mir wachruft, andere mögen sich zu anderen Vorstellungen hingerissen fühlen – jede räumliche Situation wird zu einem Bild, sobald sie ein Teil davon ist. In einer bestimmten Pose, halb liegend, halb sitzend, erinnert mich ihre ausgestreckte Silhouette an eine Darstellung des amerikanischen Doppelkontinents, wobei die Hüfte für den Südteil steht und der Torso für den Norden. Noch merkwürdiger erscheint dieser Effekt, wenn sie anfängt zu sprechen – eine Stimme, so gedämpft und atmosphärisch klingend, als lägen die Wörter wie eine Tonspur unter dem Bild. Auch ihre Stimme ist angenehm, und was sie sagt, nicht dumm; man müsste sie als einen besonnenen Menschen beschreiben, der seine Ansichten abwägt und bisweilen zu Abstraktionen neigt, die selbst komplizierte Zusammenhänge in einer verblüffenden Klarheit erscheinen lassen, das würde ihr gerecht werden, zumal sie Wert auf ihre Meinung legt, ihre Gedankenwelt ist reich. Trotzdem habe auch ich Schwierigkeiten, mir Einzelheiten ihres Sprechens ins Gedächtnis zu rufen; ich erinnere mich vor allem an das Muskelspiel ihrer Lippen, Klänge umfließen die Szenerie. Schon früh hat sie gelernt, Blicke nicht zu erwidern, und ich weiß, dass es ihr öfter Probleme bereitet, sich im Spiegel zu erkennen (sie sieht sich und gleichzeitig »das Bild von ihr«, als stünde sie außerhalb des Geschehens). Helfen würde ihr, sich ein wenig zu verunstalten, wäre ihr größter Makel nicht ihre Eitelkeit: Daran gewöhnt, dass sie Menschen für ihre Schönheit lieben, fehlt ihr der Mut, nicht zu gefallen.

      Über die fünfte Tochter müsste ich eigentlich schweigen, da sie und ich uns sehr ähnlich sind. Sie täuscht die Menschen, die ihr Vertrauen schenken, indem sie ihre Ablehnung zurückhält und ihr Unbehagen nicht äußert – das ist die Grundlage ihrer Beziehungen. Man sieht ihr nicht an, dass es sie sehr viel Mühe kostet, sich derart zu verstellen – entsprechend oft ist sie erschöpft. Mit ihrer Unaufrichtigkeit hat sie sich in eine Lage gebracht, in der sie entweder lügt oder andere mit Hass überschüttet, mit Zorn und Verachtung, da sie schon lange gegen ihre Interessen handelt und ihre Überzeugungen unterdrückt. Es wäre ein Amoklauf gegen sich und die Verhältnisse, der außer Trümmern nichts hinterlassen würde, denn auch ihre eigene Position, diese Bruststimme, die sie wahrnimmt, ist durch die Jahre der Verleugnung mürbe geworden. Da sie alle Konflikte mit sich selbst austrägt, sammelt sie in ihrem Inneren nicht nur Widerwillen an; sie muss, um sich zu besänftigen, auch die Gegenseite in sich aufnehmen – ein ständiges Hin und Her. Sie hat sich hinter einem Ideal verschanzt, dem auch sie nicht gerecht werden kann. Ich weiß nicht, was ich ihr raten soll, und gehe von einem unglücklichen Ende aus.

      Meine sechste Tochter ist ein nüchterner Charakter, sie fügt der Wahrheit nichts hinzu. Was als Bescheidenheit wahrgenommen wird, entspricht einer Selbsteinschätzung, die sie weder überhöht, noch zu geringwertig darstellt – ein ebenso ehrlicher wie auch genügsamer Mensch. Wenn sie jemandem von ihrem Tag berichtet, kann man sicher sein, dass ihre Darstellung nicht von der tatsächlichen Abfolge der Ereignisse abweicht, so wie sie nicht auf Übertreibungen oder gar Ausschmückung zurückgreift, um etwas anschaulicher zu machen. Ihre Schilderungen entsprechen exakt dem, was sie erlebt hat, und auch Einzelheiten, die andere eher verschweigen würden, spart sie dabei nicht aus. Warum sollte sie auch versuchen, interessanter zu erscheinen, jemand zu sein, der sie nicht ist; sich zu verausgaben, damit sich andere in ihrer Gegenwart nicht langweilen? Sie ist sich selbst genug. Dazu besitzt sie auch einen Sinn für Humor, wenn sie zum Beispiel über die Niederlagen anderer lacht, während sie selbst sich niemals etwas vornehmen würde, das ihre Fähigkeiten übersteigt. Das etwas Grausame, das zuweilen aufblitzt, schmälert meine Zufriedenheit nicht; es ist gesund, sich von dem Unglück anderer zu distanzieren, anderen gelingt das nicht.

      Die siebte hat ein hervorragendes Zahlengedächtnis, das auch uns manche Vorteile beschert. Sie ist der einzige mir bekannte Mensch, der sich mit Interesse und echtem Vergnügen Wochenprospekte durchliest, dabei einen Stift in der Hand, mit dem sie Angebote einkreist (sie hat die Preise und ihre Entwicklungen im Kopf). Darüber hinaus ist sie keine schlechte Tochter; sie hat einen Sinn für Verantwortung und würde niemals einen Geburtstag vergessen – ganz egal, in welcher Lage man sie anspricht, sie weiß immer, wer sich wo und weshalb gerade befindet, und wer irgendwo etwas verloren hat, richtet sich selbstverständlich an sie. Wahrscheinlich ist sie der wichtigste Mensch in unserer Familie, auch weil wir alle bei ihr verschuldet sind. Manchmal sehe ich sie mit einer grüblerischen Miene am Tisch sitzen und freue mich, dass ich so eine gedankenvolle Tochter habe – in diesen Momenten zählt sie ihr Geld. Ich will nicht leugnen, dass es mich sehr interessieren würde, wie viel ihr eigentlich gehört; sie aber schweigt und schaut mich an mit ihren leeren Augen (es ist ein unmenschlicher Blick). Andererseits – wer einmal zufällig keinen Stift zur Hand hat – fällt es ihr überhaupt nicht schwer, sich Telefonnummern zu merken: Man nennt ihr einfach alle Ziffern, schon ist die Nummer memoriert.

      Meine achte Tochter ehrt ihre Rücksichtnahme, sie drängt sich niemals anderen auf. Wenn sie einen Raum betritt, umschleicht sie sein Zentrum dicht an den Zimmerwänden entlang und wählt eine Ecke zu ihrem Ort. Dort angekommen, wird sie nicht etwa Platz nehmen, um die mittig Stehenden vom Rand aus zu bedrängen; sie wird warten, geduldig in ihren Taschen kramen, sich in eine andere Ecke stellen. Es kann vorkommen, dass sie fünfmal, sechsmal denselben Rundweg entlang der Zimmerwände abschreitet, ehe sie von jemandem zu einem Gespräch aufgefordert wird, wobei das Erstaunliche ist, dass sie dabei nicht unsicher wirkt: Sie wartet still auf eine Gelegenheit. Oder sie widmet sich den Lichtschaltern und Steckdosen, wandert die Zimmerwände ab; klopft gegen die Putzschicht, als würde sie einen Hohlraum suchen, schaut sich die Bodenleisten an. Wer sie dabei beobachtet, wird vielleicht auf den Gedanken kommen, sich ebenso in eine Ecke zu stellen, und die Taschen, sofern man über Taschen verfügt, nach etwas Zerknülltem zu durchwühlen, das geeignet scheint, sich eine Weile still damit zu beschäftigen. Vor allem Leute, die nach einer Möglichkeit suchen, einer Gesprächssituation zu entfliehen, in der sie sich unwohl fühlen, weil ihnen das Thema nicht zusagt oder sie die am Gespräch Beteiligten mit ihren Äußerungen als lästig empfinden (es gibt viele Gründe, aus denen man sich unwohl fühlen kann, vielleicht will einem nicht einfallen, worüber man sprechen könnte, vielleicht ist die Stimmung auch einfach nicht gut; ein falsches Wort, schon glaubt man sich von einem Minenfeld umgeben, in jeder Richtung ein böser Blick; nicht zu vergessen: die Möglichkeiten des Missverstehens, Stille breitet sich aus) – mit der Zeit jedenfalls werden sich die Menschen mehren, die sich ein Beispiel an meiner Tochter nehmen. Ehemals heitere Gruppen zerstreuen sich, in den Ecken wird es eng, während die Mitte: Zentrum unsichtbarer Fliehkräfte, von niemandem mehr beansprucht wird. Diese Entwicklung mag nicht jede Gastgeberin freuen, und so wundert es nicht, dass meine Tochter, die zwar gesellig ist und sich auch gerne mitteilt, doch um ihr Leben nicht ungefragt in anderer Leute Gespräche hineinplatzt und auch beschäftigt wirkende Menschen nicht aus ihrer Beschäftigung reißt; dass also sie, dieses Vorbild rücksichtsvoller Behandlung, von vielen Menschen eher gemieden wird. Es tut mir leid, dass sie derartige Zurückweisungen erfährt, ihr fehlt Austausch und Kontakt, und doch verstehe ich natürlich (und kann nur meinerseits bestätigen), dass sie als Störung empfunden wird.

      Meine neunte Tochter ist etwas einseitig in ihren Interessen, dabei allerdings sehr schlau. Sie ist so schlau, dass sie manchmal etwas begriffsstutzig erscheint, da ihr das Naheliegende erst zugänglich wird, wenn sie das Umständliche überprüft hat. Mich beeindruckt die Ausdauer, mit der sie einfachsten Zusammenhängen auf den Grund geht, auch wenn sie oftmals nur zu Tage fördert, was niemand angezweifelt hat. Während sie meistens also überflüssige Überlegungen anstellt, ist sie in schwierigen Fragen oft die Einzige, die eine Lösung parat hat, weshalb ich mir wünsche, sie würde sich Aufgaben zuwenden, die ihren Fähigkeiten gerecht würden. Sie könnte sich Studien widmen, die vielleicht nicht jedes Weltproblem behöben, aber doch manches, würden nicht all ihre geistigen Bemühungen darauf abzielen, einen Liebhaber zu gewinnen. Und nicht nur einen, ihren Schwestern erzählt sie prahlerisch von ihren Erfolgen (sie nennt sich selbst »die Jägerin«), doch ist man anwesend, wenn sie »eine Falle aufstellt«, wirkt sie mit einem Mal sehr klein. Sie übersieht, dass sie nicht die Eroberin ist, für die sie selbst sich gerne hält; um ihren Partnern zu gefallen, wird sie zum scheuen Rehlein; sie ist diejenige, die unterliegt.

      Meine zehnte ist die Tochter, die ich oft vergesse – wenigstens jetzt fällt sie mir ein. Es kann vorkommen, dass ich laut über meine Einsamkeit klage und dabei nicht einmal bemerke, dass sie sich in meiner Nähe aufhält. Auch ihre Angewohnheit, sich in weite, einfarbige Stoffe zu kleiden, trägt nur wenig dazu bei, ihrer Erscheinung zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen, musste ich sie in der Vergangenheit doch schon des Öfteren mit einem Vorhang verwechseln, der sich sachte im Hintergrund regt. Einmal bat ich sie darum, eine Lampe für mich zu halten, die sich von selbst nicht so ausrichten ließ, wie es für meine Arbeit notwendig gewesen wäre. Meine Augen ermüden schnell, insbesondere wenn ich versuche, in eher schummrigen Licht auf einen Punkt zu fokussieren. Später wandte ich mich anderen Aufgaben zu, vergaß aber, ihr mitzuteilen, dass ich das Licht nicht mehr benötigen würde. Erst als mir ein leichtes Flackern auffiel, wurde ich ihrer wieder gewahr; das arme Kind (sie hatte einen Krampf erlitten) – ich hatte sie schlichtweg übersehen. So ist es öfter: Ich bin der Meinung, ich führe ein Selbstgespräch und plötzlich antwortet sie mir; ist es nur Blässe oder doch List, sich derart anzuschleichen; wie kann ein Mensch so reizlos sein? Es wäre das Beste, man würde ihr eine Eigenschaft zuweisen, so bleibt für mich nur ihre Zahl: Sie ist die zehnte, ist etwas größer als meine neunte Tochter, doch im Verhältnis zu meiner elften eher klein.

      Meine elfte Tochter müsste ich als mein Ebenbild beschreiben, sie gleicht mir bis auf den Leberfleck auf meinem (ihrem) großen Zeh. Wenn ich sie sehe, erschrecke ich. Sie hat es sich nicht ausgesucht, mir derart ähnlich zu sein, dass mir bei ihrem Anblick ein Schauer über den Rücken läuft, und doch bereitet mir ihre Gegenwart nun mal kein Vergnügen – wer will sich selbst schon ständig sehen. Auch die Tatsache, dass wir in einigen Punkten nicht dieselben Ansichten teilen, macht es für mich nicht unbedingt einfacher, muss sie mir dadurch ja erst recht als meine Gegnerin erscheinen – sie ist der Mensch, der mich ersetzt. Sie sollte fortziehen, eine eigene Familie gründen in einem anderen Teil der Welt, anstatt mir andauernd in allem unter die Arme greifen zu wollen – es ist mir unbehaglich, sie zu sehen. Meine Auslöschung – denke ich, habe ein schlechtes Gewissen und biete ihr meinerseits Unterstützung an; so ist es immer: Wir helfen einander, wo wir können – ich wünschte wirklich, sie würde gehen.

      Das sind meine elf Töchter.

Valeria Gordeev

______________________________________________

Dieser Text entstand exklusiv für die NEUE RUNDSCHAU 2024/1

Autorinnenfoto von Valeria Gordeev
© Franz und Henriette Friedrich

Valeria Gordeev

Valeria Gordeev wurde 1986 in Tübingen geboren. Die Autorin und Illustratorin arbeitet gegenwärtig an ihrem Debütroman »Die Zikade entschlüpft ihrer goldglänzenden Hülle«. Für ihre schriftstellerische Arbeit erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (2023), den 1. Preis der Floriana Biennale für Literatur (2022) und eine Nominierung für den Alfred-Döblin-Preis der Akademie der Künste Berlin (2021). Veröffentlichungen finden sich in verschiedenen literarischen Zeitschriften, zuletzt im Literaturmagazin schliff der edition text +kritik (Nr. 11, Ausgabe Utopie). Zeichnungen und Illustrationen zu literarischen Werken sind im Guggolz Verlag erschienen. In Zusammenarbeit mit dem Autor Franz Friedrich verfasste sie Liedtexte für die Filme des Regisseurs Max Linz. Gordeev lebt und arbeitet in Berlin.