Podcast: Trauer & Turnschuh
Hadija Haruna-Oelker und Max Czollek
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Das ist kein Geschichtspodcast. Das ist »Trauer & Turnschuh«. Oder wie wir es nennen: die emotionale Afterhour der Vergangenheit. Wir sind Hadija Haruna-Oelker und Max Czollek. Und wir reden jeden Monat darüber, was aus unserer Vergangenheit vergessen und verdrängt wurde und was das mit unserer Gesellschaft macht. Klar, eine happy Erzählung wird das nicht. Lässt sich aber trotzdem locker drüber reden. Trauer & Turnschuh eben. Und wer weiß, wenn wir herausfinden, was unsere Vergangenheit mit unserer Gegenwart macht, wird es morgen vielleicht sogar besser. Yalla, Kadima, Andale. Packen wir es an!

»Trauer & Turnschuh« ist ein Erinnerungs-Podcast des S. Fischer Verlags mit Hadija Haruna-Oelker und Max Czollek.

  

#Bonusfolge: Vom Ende einer guten Geschichte. Antifaschismus und die AfD in Ostdeutschland

Wir wissen. Die Zeiten alle Probleme von rechts auf den Osten zu schieben sind vorbei. Spätestens mit der Hessenwahl vergangenes Jahr ist das klar. Trotzdem. Jetzt war Europawahl und die Sorge, was in Ostdeutschland noch passiert bleibt. Alte Fragen stellen sich neu: Wie kann es eigentlich sein, dass dort auf das Ende einer antifaschistischen DDR eine der schlimmsten rechten und extremen Ausbrüche seit 1945 folgte? Was hat das mit der (Nicht-)Aufarbeitung der NS-Geschichte zu tun? Hat die Politik des Antifaschismus vielleicht nie funktioniert? Und was hat das alles mit der aktuellen Stärke einer völkischen Partei zu tun? Im zweiten Live-Podcast der losen Staffel 2024 haben Hadija und Max noch vor der Europawahl mit Jens-Christian Wagner, dem Stiftungsdirektor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora über Aufarbeitung und das Ende einer Hoffnung darauf gesprochen, die deutsche Gewaltgeschichte erfolgreich überwunden zu haben.

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#Bonusfolge: Wehrhafte Demokratie.

Was hilft die Mobilisierung der Massen?

Der Erinnerungs-Podcast »Trauer & Turnschuh« live zu Gast auf der Leipziger Buchmesse: Auf dem Forum Offene Gesellschaft sprechen Hadija Haruna-Oelker und Max Czollek mit der Journalistin Vanessa Vu über die aktuellen Demonstrationen gegen Rechts, deren Wirkung und Folgen. Sie denken darüber nach, wie trotz des nachvollziehbaren Gefühls, dass alles, was aktuell hilft, auch gut ist, der kritische Blick auf die Situation nicht verloren geht. Sie fragen: Wer sind diejenigen, die protestieren? Wo sind und wie fühlen sich marginalisierte Gruppen? Und warum haben sich die größten Proteste seit 1989 bislang kaum in politischen Maßnahmen manifestiert? Im Gespräch mit Vanessa Vu soll es dabei auch um die Rolle der Medien gehen und was Berichterstattung bewirken oder anrichten kann. Aber vor allem: Welche Geschichten jetzt erzählt und welche Praxen umgesetzt werden sollten.

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#12 (K)ein Abschied. Für wen machen wir das hier?

In dieser letzten Folge haben Hadija und Max keine Lust, Abschied zu nehmen. Stattdessen fragen sie danach, für wen und was sie diesen Podcast eigentlich gemacht haben? Und weil sie sich die Frage nach dem Sinn immer wieder stellen, haben sie Freund*innen und Mitstreiter dazu eingeladen, ihnen Antworten zu schicken. Warum macht ihr das trotz aller Widerstände und Rückschläge? Die Antworten liegen zwischen „die Welt ein bisschen besser machen“ und „weil es ohne uns noch schlimmer wird“. Wir machen es für die, die vor uns da waren und diejenigen, die nach uns kommen. Aber vor allem und immer wieder gemeinsam. Trauer und Turnschuh also, aber zum Schluss als Spruch zum Ausdrucken und Mitnehmen: Allein sind wir erledigt, zusammen erledigen wir das.

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#11 Trotz Allem. Gegen die Polarisierung

Einsamkeit. Enttäuschung. Emotionale Kälte und Grabenkämpfe. Auf Solidarität hoffen und verantwortlich gemacht werden von allen Seiten. Auch das ist ein Thema von Trauer und Turnschuh: die Gleichzeitigkeit von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus. Ein deutsches Problem. Dazu der Druck, sich vermeintlich für die eine oder andere Position entscheiden zu müssen, was der falsche Weg ist. Finden zumindest Hadija und Max. Für sie braucht es jetzt eine Arbeit über die Polarisierung hinaus. Den Versuch, beieinander zu bleiben, wieder zueinander zu finden. Die Konzepte, die es dafür braucht, sind schon da. Die Gefühle sind es auch, wir müssen uns nur daran erinnern: Intersektionalität, Empathie, Demut. Keine Hierarchie des Leids, sondern ein geteiltes. Da sind wieder mehr Fragen als Antworten, aber so ist das eben bei Trauer und Turnschuh.

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#10 Aktivismus vs. Denken? Von einer falschen Gegenüberstellung

Aktivist:innen denken nicht, die machen einfach nur. Oder? Und Intellektuelle denken nur, die machen nichts. Korrekt? Und Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind können gar nicht objektiv sein. Aber diejenigen, die von der Gewalt profitieren schon? Die Diskussion über das Verhältnis von Aktivismus und Intellektualität ist voller Fantasien darüber, was die jeweils andere Seite kann oder nicht kann. Dabei scheint es manchmal fast so, als schlössen sich beide Seiten aus. Hadija und Max kennen diese Zuschreibungen, kennen auch den Ausschluss und die Abwertung, die damit einhergehen. Und wissen zugleich, nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein. Denn in Wahrheit braucht es beide Seiten: Aktivismus ohne Intellektualität ist orientierungslos. Intellektualität ohne Aktivismus ist wirkungslos. Das ist die Gegenthese, der wir in dieser Folge mit Luisa Neubauer nachgehen wollen. Sie wurde vor dem Krieg in Nahost aufgezeichnet, aber sie ist nicht weniger passend wie wir finden, um sich einen klaren Kopf zu bewahren.

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#Bonusfolge: Exitstrategien. Aussteigen, aber wo? (Live)

Klimakrise, distanzierte Mitte, wachsende Zustimmung zu rechten Parteien - Es wird nicht mehr besser in bad old Almania. Im Gegenteil! Vieles deutet darauf hin, dass es uns die kommenden Jahre schlechter gehen wird. Es wird etwas mit unserer Gesellschaft machen, dass das mit dem Wachstum auf dieser Welt so nicht mehr weiter geht und Demokratie nicht selbstverständlich ist. Die deutsche Gewaltgeschichte macht sich für eine Ehrenrunde bereit, so dass die Frage nur noch zu sein scheint: Wiederholen sich die 1990er oder geht es noch weiter zurück? Da kann man nach Handlungsmöglichkeiten suchen, wie Hadija und Max es schon gemacht haben. Oder man kann über Möglichkeiten nachdenken, aus der Gefahrenzone herauszukommen, aus der Gesellschaft, unserer Arbeit, diesem Land. Aussteigen. Darum geht es in dieser Sonderfolge, die am 12. Oktober bei einem Live-Podcast im Rahmen des Universen Festivals im Staatstheater Hannover aufgezeichnet wurde. Zu Gast die Autorin Mely Kiyak, eine der starken, kritischen Stimmen unserer Gegenwart und ausgewiesene Expertin für Exitstrategien. 

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#9 Gegenwartsbewältigung. Widerständige Kunst und Kultur

Was können wir tun, um die Hoffnung nicht zu verlieren? Diese Frage bewegt Max und Hadija seit Beginn des Podcasts, jetzt suchen wir nach konkreten Strategien. Und es ist kein Zufall, dass wir dabei auf die Rolle von Kunst und Kultur zu sprechen kommen, denn die ist in Gegenwart und Vergangenheit vielfältig Ort des Widerstandes gewesen. Wir sagen nur: May Ayim, Thomas Brasch, Kanak Attack, postmigrantisches Theater. Aber warum ist das eigentlich so? Hat das mit der Kunst selbst zu tun oder damit, dass andere Orte verschlossen waren? Was sagen Menschen, die künstlerische Mittel aktuell verwenden, um akute gesellschaftliche Fragen zu bearbeiten? Kommt mit auf unsere gemeinsame Suche nach etwas Trost, nach etwas Widerständigkeit, nach anderen Welten, in der wir unsere eigene erkennen können.

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#8 Wohin mit den Gefühlen? Über Trauer, Trotz und Wut

Gefühle. Sie können dich fertig machen. Trauer, Trotz, Wut und Angst. Was tun damit? Resignieren und sich ohnmächtig fühlen ist das eine, gehört dazu. Aber sie können auch der Treibstoff dafür sein, Dinge zu verändern. Das ist kein neuer Gedanke. Politische Kämpfe gegen Unterdrückung und Diskriminierung waren schon immer von Gefühlen begleitet. Und darum wenden sich Hadija und Max in dieser Folge einmal mehr den Traditionen zu und fragen, welche Verbindung von Emotionen, Widerstand und Kampf für eine bessere und gerechtere Gesellschaft existieren. Und aus welchen, gemachten Erfahrungen wir im Heute schöpfen können. Dazu kommen sie ins Gespräch mit Michel Friedman, Jurist, Philosoph und Humanist. Und sie sprechen über die Kraft des Gemeinsinns, von Ubuntu mit Antirassismustrainer Austen Peter Brandt, evangelischer Pfarrer und Gründer von Phoenix e.V. Denn wir sind nicht allein. Wir stehen auf den Schultern von Riesen und Gigant*innen.

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#7 Stimmung aus dem Keller. Was hat die Vergangenheit mit der Gegenwart zu tun?

In dieser Folge sprechen Hadija und Max über Gefühle. Ihre Trauer. Ihre Wut. Auch angesichts der Dinge, die gerade in Deutschland passieren: AfD in Sonneberg und Raguhn-Jeßnitz, Asylkompromiss, zunehmender Antisemitismus und Rassismus und wachsendes Unverständnis für alle weiteren Erfahrungen von Ausschluss. Sie sprechen über das, was sie beobachten an Orten der Öffentlichkeit, aber eben auch darüber, was das ganz privat mit ihnen macht. Denn das muss auch mal sein. Die Frage: Wohin mit den Gefühlen, die diese Gegenwart auslöst? Und können die uns vielleicht sogar dabei helfen, besser klarzukommen, empathischer zu sein und diese Angst, die ja auch eine Angst vor einer Rückkehr der Geschichte ist, nicht zu groß werden zu lassen. In jedem Fall tut es gut, zusammen traurig und wütend zu sein

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#6 Was lernst du da? Unterricht und Gegenwartsbewältigung

Was für eine Reise bis hierher: Kolonialismus, Post-Nationalsozialismus in DDR und BRD, Migrationsgeschichten, das doppelte Vergessen, das einfache Vergessen. Jetzt wird’s Zeit, näher ranzugehen. Denn wer soll diese ganzen Themen eigentlich vermitteln? Dafür sprechen wir mit Michal Schwartze über Schule und andere Lernorte und über Debatten, die im Bildungsbereich über Sprache und Bücher geführt werden. Über Lernstoff und Leerstellen im Curriculum. Es geht um Wolfgang Koeppens Tauben im Gras als Abiturstoff in NRW und BaWü und die Frage, was im Unterricht besser nicht gesagt und wie gelehrt werden sollte. Was nötig ist, um Geschichte zu vermitteln und wie dabei kein rassistisches oder antisemitisches Framing reproduziert wird? Wie von Gewalt erzählen, ohne Gewalt zu erzählen? Oder: Wer steht eigentlich da vorne und redet über all diese Themen?

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#5 Empompi Kolonie! Jenseits einer einzigen Geschichte

Jetzt geht’s noch einen Schritt weiter zurück in die Vergangenheit. Station: Koloniale Zeiten. Leerstelle deutscher Bildungsgeschichte. Wie hängen der Kolonialismus und Nationalsozialismus zusammen, die Arbeit diskriminierter und verfolgter Communities? 2020 brachte die Realität von Anti-Schwarzen Rassismus auf eine öffentliche Agenda. Das gab auch der Dekolonisierungsbewegung einen Schub. Straßenumbenennungen, neue Stolpersteine in Berlin und Frankfurt/Main, die an Schwarze Menschen als Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Der Film “Der Vermessene Mensch”, der den Völkermord der Herero und Nama auf die Leinwand bringen sollte. Und alle so yeah?! Wir so: Nein. Es steht alles auf Anfang. Die Geschichte sollte anders, gemeinsam neu erzählt werden. Darüber sprechen wir mit der Historikerin Manuela Bauche. Wo gibt es Streit, wo entstehen neue Gedanken ohne Konkurrenz und wo arbeiten die Leute so gut zusammen wie Hadija & Max?

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#4 In einem Land vor unserer Zeit: Was war Westdeutschland?

Nächste Station Westdeutschland. Hadija und Max haben ihre Turnschuhe geschnürt und sind auf erinnerungs-kritischem Parcours durch die alten Bundesländer. Was machte die westdeutsche Gesellschaft aus und wer waren ihre Menschen? Hadija und Max finden bürgerlich-mittige Kulissen, postnationalsozialistische Befindlichkeiten und postmigrantische Aufbrüche. Und fragen mit Naika Foroutan, wessen Geschichten erzählt werden und welche bislang meistens vergessen wurden. 33 Jahre nach dem Mauerfall, 54 Jahre nach 1968, fast 70 Jahre nach dem Anwerbeabkommen und knapp 80 Jahre nach Kriegsende, fragen sie, was uns geprägt hat und wie Deutschland zu einem Land wurde, das ohne Migration niemals da wäre, wo es heute ist.

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#3 Vom doppelten Vergessen: Was war Ostdeutschland?

Achtung, Achtung! Wir betreten deutschen Boden. Ostdeutschen Boden. Einwanderungsland. Antifaschismusland. Schon einmal damit beschäftigt? Mit vierzig Jahren Erinnerungskultur, inklusive kommunistischem Widerstand und DDR-Migrationsgesellschaft. Bei diesem Geschichts-Parcours entdecken Hadija und Max mit Patrice Poutrus, dass es keine überschaubare, isolierte und homogene Gemeinschaft Ost gegeben hat. Sie klären, warum sich seit 1989 von einem doppelten Vergessen sprechen lässt und dass das nicht nur ein Problem für die deutsche Erinnerungskultur ist. Für sie ergibt der Tag der sogenannten deutschen Einheit erst dann Sinn, wenn er auch die Migrationsgeschichten von Ost und West verbindet - und ihre Bedrohung durch rechtes Denken und rechte Gewalt. Zeit, sich zu erinnern, dass die deutsche Geschichte auch die Geschichte der Anderen ist.

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#2 Das Sterben der Täter:innen. Ein Ende ohne Schmerzen?

Bald werden die letzten Überlebenden der Shoa, Porajmos, der Euthanasie-Morde ihre Geschichten nicht mehr erzählen können. Aber auch die Täter:innen von damals werden tot und nicht verurteilt sein. Wie die Erinnerung an das Verbrechen wach halten, das uns bis heute auf viele Weisen umgibt. Hadija und Max sprechen darüber mit Achim Doerfer. Sie glauben, dass der Wunsch nach Vergeltung, nach Rache und Entschädigung bleiben wird - zumindest solange das nicht Besprochene, das Verdrängen wie der Elefant im Raum unsere Gegenwart bestimmt. Sie fragen: Was macht das mit uns als Gesellschaft? Und vor allem: Wie wollen wir zusammen weitergehen?

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#1 Alles wieder gut? Mehr Antworten als Fragen

Die Vergangenheit ist eine Frage, auf die die Gegenwart antwortet. Und weil die Gegenwart die Gegenwart ist, hat sie immer das letzte Wort. Aber Max und Hadija haben Fragen an unsere Gesellschaft, unser Miteinander. Wer wird erinnert und wer spricht eigentlich für wen? Wenn wir in einer pluralen Gesellschaft leben, was bedeutet das für die Erinnerung an unsere Geschichte? Und warum machen wir eigentlich diesen Podcast? Die erste Folge von Trauer & Turnschuh mit ersten Erkundungen eines komplexen Themas. Zusammen kriegen wir das hin.

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Trauer & Turnschuh: Trailer

Willkommen bei Trauer & Turnschuh. Hier treffen sich Hadija und Max einmal im Monat zur emotionalen Afterhour der Vergangenheit und sprechen darüber, was aus unserer Vergangenheit vergessen und verdrängt wurde und was das mit unserer Gesellschaft macht. Und es ist ok, wenn dabei nicht immer Kerzen angezündet, sondern auch mal der Hund ausgeführt wird oder man mit offenem Mund einen Sonnenaufgang anschaut. Trauer & Turnschuh eben.

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Die »Schwarze Reihe«

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