Podiumsdiskussion

"Woher wir kommen" - Ein Archivgespräch mit Reinhard Kaiser-Mühlecker u.a.

Reinhard Kaiser-Mühlecker ist zu Gast beim Literaturmuseum zum Archivgespräch: "Woher wir kommen. Literatur und Herkunft". Sybille Hamann mit den Autor*innen Reinhard Kaiser-Mühlecker, Andrea Roedig und Ivna Žic, deren Texte auf je unterschiedliche Art und Weise von Herkunft handeln.

  • Wien
  • 21.05.2025
  • 17:00 Uhr

Woher wir kommen, ist Zufall, und prägt uns doch nachhaltig; Herkunft kann Halt geben oder eine Bürde sein. Die neue Sonderausstellung im Literaturmuseum „Woher wir kommen. Literatur und Herkunft“ handelt vom Aufwachsen, Weggehen und Zurückkehren, vom Erinnern und Neuerfinden. Im Zentrum steht jene Literatur, die sich mit sozialer Herkunft, ökonomischer Ungleichheit, Klasse und Migration auseinandersetzt. Zur Ausstellung erscheint ein reich bebildertes Begleitbuch im Paul Zsolnay Verlag. Aus diesem Anlass spricht Sybille Hamann mit den Autor*innen Reinhard Kaiser-Mühlecker, Andrea Roedig und Ivna Žic, deren Texte auf je unterschiedliche Art und Weise von Herkunft handeln.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

"Brennende Felder" (Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Buchpreis 2024)
Hinter der ländlichen Idylle lauert der Abgrund

Spannend und wendungsreich erzählt Reinhard Kaiser-Mühlecker in »Brennende Felder« von einer Frau, deren Unruhe mit dem Leben zusammenstößt.

Als Luisa Fischer erfährt, dass ihr Vater Bob nicht ihr leiblicher ist, und sie feststellen muss, dass die Zuneigung, die sie für ihn empfindet, über Familienliebe hinausgeht, verlässt sie die Heimat und die Familie. Nach unruhigen Jahren in verschiedenen Städten lässt sie sich in Hamburg nieder. Dort steht plötzlich ihr Stiefvater vor der Tür, auch er hat sich gegen die Familie und für ein Leben mit ihr entschieden. Bald darauf ziehen die beiden zurück in die österreichische Heimat, wo Bob den Verstrickungen in die Vergangenheit nicht entkommen kann. Verstrickt ist auch der alte Bekannte aus Kindheitstagen Ferdinand, der alleine mit seinem Sohn Anton lebt und dem sich Luisa annähert. Doch immer wieder bricht sich Zweifel an der Aufrichtigkeit des jeweils anderen Bahn, beide belauern sich – die Spannungen spitzen sich zu.
Lassen sich die Schatten und die Lasten der Vergangenheit ablegen? Und ist es möglich, sich selbst in jeder neuen Lebensphase neu zu erfinden? Wer sind wir, wenn wir uns von unserer Vorgeschichte lossagen? Luisas Antwort auf all diese Fragen ist der Entschluss, Schriftstellerin zu werden, und sie beginnt ihre eigene Geschichte zu erzählen.

»Einer der größten lebenden deutschsprachigen Autoren.« Christoph Schröder, Hessischer Rundfunk

»Reinhard Kaiser-Mühlecker verwandelt seine Lebenswelt in stille und zugleich großartige Literatur.« Rainer Moritz, Neue Zürcher Zeitung

Reinhard Kaiser-Mühlecker
Reinhard Kaiser-Mühlecker wurde 1982 in Kirchdorf an der Krems geboren und wuchs in Eberstalzell, Oberösterreich, auf. Er studierte in Wien und betreibt eine Landwirtschaft. »Ich sehe es als eine Art Verpflichtung an, die Welt, die ich kenne, erfahrbar zu machen – einem, der sie nicht kennt.« Sein Debütroman »Der lange Gang über die Stationen« erschien 2008, anschließend die Romane »Magdalenaberg«, »Wiedersehen in Fiumicino«, »Roter Flieder«, »Schwarzer Flieder« sowie »Zeichnungen. Drei Erzählungen«. Der Roman »Fremde Seele, dunkler Wald« stand 2016 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. 2019 erschien der Roman »Enteignung«. Für sein Werk wurde Reinhard Kaiser-Mühlecker mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der Roman »Wilderer« wurde mit dem Bayerischen Buchpreis 2022 ausgezeichnet und war für den Deutschen Buchpreis und den Österreichischen Buchpreis nominiert. Für seinen Roman »Brennende Felder« erhielt Reinhard Kaiser-Mühlecker den Österreichischen Buchpreis 2024.

Weitere Infos

Veranstaltungsort

Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek
Johannesgasse 6
1010 Wien